2.1 ... und wieder eine Skizze

Digitales und analoges Malen mit aiiki und CD
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aiiki
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2.1 ... und wieder eine Skizze

Beitrag von aiiki »

2.1 ... und wieder eine Skizze...

Ganz wichtig:Auf keinen Fall soll Dein Bild genauso aussehen wie mein Beispielbild. Es geht darum dass Du die Dinge die Du bis jetzt gelernt hast anwendest und dabei ein ganz eigenes Bild herauskommt.
Wenn ich also einen Turm male darfst Du alles außer einem Turm malen (oder zumindest einen anderen aus einem anderen Blickwinkel). Male ich eine Laterne malst Du eben einen Briefkasten oder einen Telefonmast. Und bitte immer auch aus Deinem und nicht aus meinem Blickwinkel.
Das hört sich jetzt vielleicht hart an aber vom Kopieren lernt man nunmal nichts. Dein Bild darf ruhig Fehler haben (die hat meins auch). Dafür gehört es Dir ganz allein.


Jetzt ist es endlich soweit und wir zeichnen unser erstes Bild.

Ich zeige Dir jetzt wie man ein Bild aufbauen kann (natürlich gibt es auch noch andere Möglichkeiten aber irgendwo müssen wir ja anfangen).

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Da ich auf jeden Fall wichtig finde dass Du Dich mit Perspektive und Tiefenwirkung befasst kommt auf jeden Fall ein Haus ins Bild.
Erstmal wird grob skizziert.

Und: Versuche Symmetrien zu vermeiden. Alles was allzu grade und mittig im Bild platziert wird wirkt oft statisch und langweilig. Und ganz schlimm sind Frontalansichten. Aber wir verstehen ja was von Perspektive und wissen es besser…



Eine Scheune fände ich toll (Die fällt also für Dich aus- zumindest wenn sie genauso aussehen würde. Eine andere darfst Du natürlich malen).

Also füge ich ein paar Details hinzu die verdeutlichen was das für ein Gebäude ist.
(Es muss auch nicht unbedingt ein Gebäude sein. Ein anderes Objekt das eine schöne Perspektive zulässt geht genauso.)

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Da die Scheune schon schön perspektivisch verzerrt ist gibt sie uns netterweise auch gleich den Fluchtpunkt des Bildes vor.
Ich habe mir auf einer neuen Ebene gleich mal die Fluchtlinien (rot) und den Horizont (grün) eingezeichnet.

Ein Tipp zwischendurch:
Man kann natürlich auch erst die Horizontlinie und einen wild gewählten Fluchtpunkt vorbereiten und erst dann alles daran ausrichten.
Manchen Zeichnern liegt diese Reihenfolge besser.



Hast Du gesehen dass auch noch links neben dem Bild ein Fluchtpunkt ist?

Der ist für uns aber nur insofern wichtig dass er die Neigung des Dachfirstes und der Bodenkante der Scheune vorgibt. Sobald die Scheune fertig ist können wir ihn erstmal wieder vergessen.

Für die Dynamik des Bildes ist der rechte Fluchtpunkt einfach besser geeignet und an dem orientieren wir uns jetzt auch.

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Jetzt kann man auch schon sehen warum der Fluchtpunkt rechts soviel besser „passt“.

Er „zieht“ den Blick ins Bild hinein.
Um diese Wirkung zu verstärken habe ich einen Zaun und ein Geländer eingebaut.

Schon schwebt die Scheune nicht mehr im luftleeren Raum sondern bekommt eine feste Raumorientierung.



Etwas Grünzeug lockert die etwas starren Strukturen wieder auf. Bäume machen sich da gut.

Also her damit!

Vielleicht kommen später noch ein paar dazu- wir werden sehen…

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Ein Weg wäre gut. Auch der verstärkt die Tiefenwirkung.

Zusätzlich habe ich den Weg noch etwas gebogen. Damit lädt er den Betrachter quasi ins Bild ein.

Außerdem ist es oft langweilig wenn nur grade Linien zu sehen sind.



Die Flucht- und Horizontlinien haben mir gute Dienste geleistet aber jetzt fangen sie an zu stören.
Also weg damit!
Dafür gestalte ich den Horizont etwas weicher.
So schnurgrade wie in unserer Skizze ist er in der Natur nur selten.
Eigentlich kommt so ein „konstruierter“ Horizont nur vor wenn Du aufs Meer schaust.
In der Realität ist er meist verbaut oder durch Bodenerhebungen verdeckt.


Okay- dann bastel ich mir eben eine Hügelkette. Jetzt sieht es natürlicher aus und ich bin mit meinem ersten Entwurf erstmal zufrieden.

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Und Du?

Wie gefällt Dir Dein Hausboot auf dem Fluss, Deine Einkaufsmeile mit Briefkasten und Laternen, Deine Waldlichtung mit Jagdhütte und Wegweisern , Deine Skihütte am Berghang (natürlich mit Loipe)….?

Schnell noch die überflüssigen Linien raus. Ja – jetzt darf auch mal der Radiergummi ran. Danach kannst Du alle Ebenen außer der weißen Hintergrundebene vereinen.
Speicher Dir Deine Skizze zur Sicherheit als PNG mit transparentem Hintergrund ab.

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