Making of Feuerwerk | von Saijin

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anke
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Making of Feuerwerk | von Saijin

Beitrag von anke »

Aus unserem Newsletter 4/2014

Bild




Ein Feuerwerk auf die Linse zu bannen, ist nicht ganz so schwer, wie man vielleicht meinen will. Ein biss­chen „Know how“,
einige kleinere Vorbereitungen und ein bisschen ein Gefühl, wann die Raketen hochsteigen, genügen schon. Natürlich sollte auch
das Wetter einigermaßen mitspielen, denn eine kla­re Sicht (also keine Bewölkung) und auch möglichst wenig Wind sind
günstige Voraussetzungen. Da wir unsere Blende in der Belichtungszeit (Lang­zeitbelichtung) ziemlich lange offen lassen, geht es
nicht ohne Stativ oder auch Bohnensack/feste Un­terlage, eventuell auch mit einem zusammengefal­teten Handtuch. Die Kamera
sollte einfach nicht die Möglichkeit haben zu wackeln, sonst ist schon gleich von Anfang an, dieses Vorhaben zum Scheitern
ver­urteilt.

Was man noch bedenken sollte, ist der Standort. Falls man vom Balkon oder Terrasse aus das Feuer­werk festhalten möchte,
empfiehlt es sich schon vorher, einen Kamera­blick auf den Winkel zum Him­mel zu werfen und eventuell auch schon die Kame­ra
auf dem Stativ auszurichten. Günstig ist natürlich hier, wenn man in etwa schon weiß, aus welchen Richtungen die Raketen
kommen werden. Die Flexi­bilität ist eben doch stark eingeschränkt, wenn man nicht einfach so aus der Hand fotografieren kann.
Kommen wir zu den Einstellungen:

  • Ihr stellt euer Rad unbedingt auf „M“ ­ manuell und schaltet den Autofokus aus (MF= manueller Focus), denn sonst sucht
    sich eure Kamera ganz blöd mit dem richtigen Schärfepunkt. Den Focus stellt ihr ma­nuell auf „unendlich“, das ist dieses liegende Acht­
    Zeichen.
  • Brennweite: Günstig ist hier ein Weitwinkel, um mög­lichst viele Lichtspiele auf die Linse zu brennen. Empfehlenswert
    wäre also 18 mm bis hin zu 28 mm. Wer es ganz nah mag, kann natürlich auch 50 mm nehmen, so wie ich es tat.
  • ISO: Um möglichst wenig Rauschen zu bekommen, wäre 100 oder sogar noch darunter einzustellen. Damit haben wir
    zwar weniger Licht auf dem Sensor, aber die Raketen sind ziemlich hell und somit ist das hier meistens kein Problem.
  • Blendenzahl: F/8 bis F/12
  • Belichtungszeit: Wenn ihr eine Bridge­Kamera habt oder auch eine Spiegelreflex, dann gibt es hier die Möglichkeit der
    „Bulb“­Einstellung. Das bedeutet, ihr könnt die Blende in der Zeit so lange offen halten, wie ihr mögt. Grundsätzlich empfiehlt
    sich ein Fer­nauslöser, aber es geht auch mit dem Selbstauslöser. Hintergrund ist hier, so wenig Verwacklungen wie möglich
    hervorzurufen, denn selbst der kleine Druck auf den Auslöser, kann hier im Bild zu sehen sein. Die Zeit ist nun ein wenig knifflig,
    denn es kommt auch auf die Art der Rakete an, die gerade am Himmel zu sehen ist. Mit 8 bis 12 Sekunden ist man aber meistens
    ganz gut dabei, manchmal reichen aber auch schon 3 Sekunden, wenn der Lichtblitz sehr hell ist. Es ist ein bisschen eine Gefühlssache,
    wie ich finde.


So... kommen wir zu dem kniffligsten Teil dieser Kunst:

Wann drücke ich auf den Auslöser?

Erfahrungsge­mäß kann ich sagen, dass es zu spät ist, wenn man die Raketenlichter bereits am Himmel sieht, auf dem Foto sieht
man dann nur noch den schwarzen Himmel, mit ein bisschen Glück noch ein paar Überrest-­Funken. Man sollte also ganz kurz vor
dem Starten der Rakete, den Auslöser drücken (hier ist natürlich so ein Fernauslöser sehr günstig) und das kann man meistens
nur erahnen. Es gehört also auch ein wenig Glück zu diesen Auf­nahmen.

Seid bitte nicht allzu enttäuscht, wenn sich von etwa 80 Bildern nur ein paar wenige finden, die vorzeig­bar sind oder euch gefallen.
Das ist ganz normal und hängt einfach auch mit diesem Glück des richtigen Zeitpunkts, den Auslöseknopf zu starten, zu­sammen.


Nun wünsche ich euch viel Erfolg bei dieser beson­deren Kunst und bin auch gespannt auf eure Bilder!

Wer denkt, dass Administratoren administrieren,
und Moderatoren moderieren,
denkt auch das Zitronenfalter Zitronen falten :mrgreen:
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