eibauoma hat geschrieben: … dass das Spektakel … sich nicht irgendwann wieder in die Gegenrichtung bewegt …
Das befürchte ich eigentlich nicht; denn Kim wird schon wissen, wer der Dickere und Größere von Beiden ist. Unser Strongman aus dem Weißen Haus hat im Übrigen schon längst andere Betätigungsfelder ausgekuckt, so daß ich mir überlege, ob ich langsam mal üben sollte, Ayatollahs,Turbane und Kippas zu zeichnen.
Faust hat geschrieben: … Schreibst Du damit von Dir selber? wenn ja, was fehlt Dir denn noch? …
Genau, genauso ist es, und er ist nicht unbedingt Koketterie, dieser Zusatz „… und der es noch werden will“. Aber dieser Punkt, mit dem Du genau den berühmten Punkt getroffen hast, ist einige Gedanken wert, insbesondere auch hinsichtlich der Frage, was denn Gimp eigentlich damit zu tun hat. Dazu will ich mich hier etwas outen, auf Ältlich-Deutsch: den Schleier lüften, oder auf Frei-Schnauze: die Hose runterlassen – oh, oh, lange Geschichte.
Lt. Duden ist jemand, der Karikaturen zeichnet, ein Karikaturist. Lt. Wikipedia sind „Karikaturen … eine bildliche Form der Satire“. Satire wiederum ist eine Kunstform, mit der Personen, Ereignisse oder Zustände kritisiert, verspottet oder angeprangert werden.
Soweit, so gut. Ich glaube schon, daß ich ganz gut zum Spottvogel tauge und damit die Grundvoraussetzung erfülle. Woran es hapert, ist die Fähigkeit zur zeichnerisch-bildlichen Darstellung – und damit meine ich, daß der Karikaturist sein Bild jederzeit ohne Wenn und Aber und einfach so auf den Bierdeckel zeichnen kann, etwa, wie dato ein Altbundeskanzler gern seine Stromrechnung niedergeschrieben hätte: man sieht auf einen Blick, worum es geht, kein Schnickschnack und jeder Strich stimmt. Paradebeispiel, was den zeichnerischen Teil angeht: Lützel Jeman alias Robert Gernhardt. Da kann ich mir leicht vorstellen, daß dessen Bierdeckel keine Radierfurchen aufweisen.
Richtig und ohne Mauschelei zeichnen konnte ich also nicht, habe es bis heute nicht gelernt und werde es wohl auch nicht mehr lernen. So war es vor meiner Gimp-Zeit auch kein Wunder, daß ich, wenn dafür überhaupt ein Anlaß bestand, verbal gespottet habe, vielleicht zusammen mit ein paar Strichmännchen oder so.
Im Übrigen habe ich natürlich Wilhelm Busch gelesen und später Bill Wattersons Werke, war ein Leser von Pardon und bin es heute von MAD und deren Cartoon-/Comic-Genies wie Don Martin, Sergio Aragones u.v.m. Natürlich (sic!) konnte mir nicht verborgen bleiben, daß es sich hier um eine hübsche, neue Form der Karikatur handelt, die Kombination von Wort und Zeichnung. Als ich dann noch Gimp kennen lernte, hat mir dieser Geniestreich von Ele, die Gimp-Werkstatt, eine Welt eröffnet, die mir bis dahin verschlossen schien.
Richtig zeichnen mit dem oben erwähnten Anspruch kann ich trotzdem noch nicht, aber mit KoKoKo (Kopieren/Konstruieren/Kombinieren) und dazu mit etwas originärem Zeichnen/Malen und ergänzenden Worten kann ich jetzt die Geschichten erzählen, die ich gern erzähle. Ob das nun zum Karikaturisten reicht, kann und will ich nicht beurteilen – deswegen wird es auch in Zukunft beim Zusatz bleiben „… und der es noch werden will“. Egal, was mir dazu noch fehlte – es wäre nicht wichtig, weil alles andere nämlich Spaß macht.
bingo: 16.05.2018