Digitales Malen oder ich werde euch ein wenig untreu. ...

Was sonst nirgends passt ...
MartinB.
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Digitales Malen oder ich werde euch ein wenig untreu. ...

Beitrag von MartinB. »

Gimp war mein erstes grafisches Open-Source-Programm, das ich überhaupt benutzt habe. Nach ein wenig Photoshop-Erfahrung war das vor ca. 20 Jahren eine geniale Erfahrung. Und ich liebe Gimp nach wie vor. Im Open-Source-Bereich ist es in Sachen Bildbearbeitung, Fotoretusche und Fotomontage nach wie vor ungeschlagen. Ich kenne nichts was da rankommt. Und ich liebe Gimp.

Gimp ist darüberhinaus ein "Beinahe-Alleskönner". Wir erstellen in Gimp Vektorgrafiken. Wir malen in Gimp. Und wir "basteln" in Gimp. Dennoch habe ich mich irgendwann entschieden die Vektorangelegenheiten mit Inkscape durchzuführen. Es ist auch Open Source! Es ist auch toll! Eigentlich erstellen wir in Inkscape oftmals einfache, aber hochpräzise Formen, Symbole und Logos. Mein Musik-Flügel beim Werkstatt-November-Inkscape-Wettbewerb war eines der wenigen komplizierten, sehr realitätsnahen Vektorbilder, die ich je gemacht habe. Dann gab es Kaffee, Tee, Uhren und Schmuck. Alles mit der Maus erstellt. Ich bin begeistert über die Möglichkeiten von Inkscape.

Vor 5 Wochen kam dann endlich mein erstes Grafiktablett mit neuen Möglichkeiten an den Start. Ich habe in Inkscape computermaus-erzeugte Objekte und Pfade durch tablett-gesteuerte Stifte und Pinsel des Kalligrafie-Werkzeuges ergänzt und auf diese Art Tiere gezeichnet. Echt eine gute Erfahrung.

Und nun wollte ich endlich richtig malen. Gimp oder Krita? Eine schwierige Entscheidung. Wenn ich sehe, was hier im Forum mit Gimp an kreativer Leistung erbracht wird, ist klar, dass ich mich weit entfernt von Gimps Möglichkeiten in dieser Richtung bewege. Ich war halt immer Gimp-Bildbearbeiter und kein "Gimp-Bastler". Pinsel kamen nur für die Retusche bzw. gewisse Bildanpassungen zum Einsatz. Hinzu kommt aber auch, dass wir gegenüber den Adobe-Grafiksuite-Nutzern den Nachteil haben, dass Gimp, Inkscape und Krita von der Oberflächenstruktur nicht wirklich gleichartig strukturiert sind. Da muss man inhaltlich immer ein wenig zwischen den Programmen umdenken. Also einfach doch ganz auf Gimp konzentrieren?

Um es kurz zu machen, ich male jetzt mit Krita. Dort ist es mir gelungen die wichtigen Docks genauso anzuordnen, wie ich es von Gimp her gewöhnt bin. Ich mache meine Bildmanipulationen natürlich weiterhin mit Gimp. Und ich erstelle meine Vektorgrafiken weiterhin mit Inkscape. Das Umdenken zwischen den Programmen klappt ganz gut. Und ich profitiere vom Vorteil, jeweils die Kerndisziplin dieser Programme, also sozusagen immer den Spezialisten zu nutzen. Am Ende hat sich doch jeder auf etwas anderes focusiert. Natürlich kann man auch mit Inkscape und Krita Bilder bearbeiten. Aber eben lange nicht so gut wie mit Gimp. Natürlich kann man Vektoren auf Gimp erstellen. Aber eben nicht so fein wie mit Inkscape. Und ich vermute, dass man mit Krita einfach besser malen kann als mit Gimp. Ich bin jedenfalls begeistert über all die Möglichkeiten via Tablett bei Krita Effekte von Bleistift, Tusche und Kreide zu erzeugen oder mit nasser und trockener, mit transparenter und deckender Farbe, in unterschiedlichsten, feinen Ausrichtungen zu malen. Das ist auch der Grund warum ich Inkscape nun für eine Weile beiseitelege. Ich bin Feuer und Flamme fürs Malen mit Krita.

Wer arbeitet hier im Forum mit Tablett? Gibt es Leute, die mit Gimp und mit Krita malen oder gemalt haben und ihre Erfahrungen teilen können? Welche Vorzüge wurden wahrgenommen? Vielleicht entsteht hier ein kleiner Austausch. Wer bevorzugt es, sich als Anwender bei nur einem oder sehr wenigen Programmen zu perfektionieren? Wer streut da lieber? Wer bleibt Gimp in allen Belangen treu? Wer diversifiziert sich?
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Re: Digitales Malen oder ich werde euch ein wenig untreu. ...

Beitrag von anke »

Hallo Martin,
hier im Forum haben schon viele mit GIMP gemalt. Versuche es doch mal mit aiikis digital-Painting --> viewtopic.php?t=500

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MartinB.
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Re: Digitales Malen oder ich werde euch ein wenig untreu. ...

Beitrag von MartinB. »

Guten Morgen! Wahrscheinlich habe ich gestern etwas weit ausgeholt. Natürlich bin ich nur ein bisschen untreu. Die Gimp-Werkstatt bleibt ja interessant für mich. Definitiv! :) Und Gimp und Inkscape sind für mich unverzichtbar. Aber ich bin speziell von den Malfunktionen von Krita sehr begeistert. Auf der anderen Seite habe ich durchaus Zweifel, ob Krita das was ich hier an kreativen Spezialeffekten bei den Gimp-Bastlern sehe, auch könnte. Aber mich interessieren persönlich momentan die reinen Mal- und freien Zeichnenfunktionen.

Ja, aiikis Digital-Painting habe ich mit viel Interesse gelesen. Das war gute Lektüre für mich. Natürlich kann man mit Gimp mit guten Ergebnissen malen.Ich habe auch neben Gimps Standardpinsel, die My-Paint-Pnsel im Programm. Das da in Gimp so einiges geht, weiß ich. Aber hat hier im Forum jemand Erfahrung mit Malen in Gimp und Krita? Gibt es da vielleicht Erfahrungsberichte? Vergleiche? Vor- und Nachteile? Würde mich interessieren.
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Re: Digitales Malen oder ich werde euch ein wenig untreu. ...

Beitrag von alex »

Hallo Martin,
finde ich gut, dass du jetzt unter die Painter gehst. :D Ich versuche das schon seit Jahren.
Krita liegt leider noch ziemlich unbeachtet auf meinem Rechner. Aber im Grunde ist es doch egal ob Krita oder Gimp.
Als Anfänger halte ich es für sehr wichtig, sich mit dem Programm auszukennen und sich damit wohlzufühlen. Damit man sich voll auf das Malen konzentrieren kann.
Daher würde ich wohl erst bei Gimp bleiben und schauen wie ernst es mir damit ist. Als Nebeneffekt vertieft man damit die Programmkenntnisse.
Ich hoffe, du zeigst uns einige deiner Werke :kniefall:
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Re: Digitales Malen oder ich werde euch ein wenig untreu. ...

Beitrag von Christine »

Das hoffe ich auch!

LG Christine
MartinB.
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Re: Digitales Malen oder ich werde euch ein wenig untreu. ...

Beitrag von MartinB. »

Hallo ihr Zwei! Danke für den Zuspruch! Tatsächlich war ich mir nicht sicher, ob ein Gimp-Forum der richtige Ort ist, um über Krita zu schwärmen. Aber ich will ja niemanden auf "Abwege" bringen. Ich finde beide Programme großartig. Und sie haben eben unterschiedliche Kernkompetenzen.

Mich persönlich interessieren natürlich in erster Linie die Erfahrungen anderer. Aber ich kann ja mal zum Einstieg ein wenig aus meiner Sicht berichten. Für mich ist das ganze Thema noch Neuland. In Krita habe ich mich inzwischen schon ein gutes Stück eingearbeitet. Aber es gibt, sowohl maltechnisch als auch anwendungsprogrammtechnisch, noch vieles für die Praxis zu lernen. Bis jetzt habe ich erst drei Bilder gemalt. Ich vermute, dass es mittelfristig gelingen wird sowohl Öl- oder Acryl-ähnliche als auch Aquarell-ähnliche Bilder digital zu malen.

Vorab für diejenigen, die, genauso wie ich bis vor kurzem, ausschließlich mit der Maus aktiv sind. Als Grafiktablett gibt es im Prinzip zwei Arten:
  • Es gibt welche, die ein eigenes Betriebssystem und ein eigenes Display haben. Das sind eigene, flache Computer, die auf dem Touchscreen auf die Finger, aber eben auch auf den Grafikstift reagieren. Mit solchen Dingern kann man zum Malen auch rausgehen.
  • Und es gibt diejenigen, die man mit dem PC koppelt und ähnlich wie eine Maus als Eingabegerät nutzen lassen. Nur, dass man eben einen Stift führt. Das schöne ist, dass diese Tabletts auf Druck, Neigung und Bewegungsdynamik reagieren und die Stifte sehr handlich sind. Der Blick ist beim Malen immer auf dem Bildschirm.
Für die zweite Variante habe ich mich entschieden. Das funktioniert sehr gut. Bei Variante 1 würde man ähnlich wie auf ein Blatt Papier stets runter auf den Tisch schauen. Der Stift wäre wie beim analogen malen und zeichnen direkt am Motiv. Ich selbst kann bei der beschriebenen Variante 2 schön geradeaus schauen. Das machen Maler, die ein Stativ haben ja auch gerne. Es ist besser für Rücken- und Halsmuskulatur. Und man hat sich ja bei der Maus auch daran gewöhnt am Tisch zu arbeiten und auf den seperaten Bildschrim zu schauen.

Für das Computerprogramm Krita hat mir eine deutschsprachige Tutorialserie sehr geholfen, die ich gerne verlinke:
DrawTut - Zeichnen lernen und Tutorials
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Re: Digitales Malen oder ich werde euch ein wenig untreu. ...

Beitrag von anke »

MartinB. hat geschrieben: Do 16. Feb 2023, 08:24 Hallo ihr Zwei! Danke für den Zuspruch! Tatsächlich war ich mir nicht sicher, ob ein Gimp-Forum der richtige Ort ist, um über Krita zu schwärmen. Aber ich will ja niemanden auf "Abwege" bringen. Ich finde beide Programme großartig. Und sie haben eben unterschiedliche Kernkompetenzen.
In der GIMP-Werkstatt ist Platz für viele Themen. Auch für Krita. Dann sollten wir aber für dieses Programm einen eigenen Thread aufmachen.

Viele Grüße
Anke

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Re: Digitales Malen oder ich werde euch ein wenig untreu. ...

Beitrag von Christine »

Hallo zusammen,
ich habe nur ein kleines Grafiktablett, aber ich wollte ja eigentlich auch nur Smileys und ein bißchen Kleinkram malen. Bisher reicht mir die Größe auch noch. Unangenehm ist nur, daß man mit der Hand am Rand ´runterfällt´. Deshalb hat mir mein Mann ein Brettchen gebastelt, so daß ich jetzt eine größere Auflagefläche habe.
Bild
Und daran, beim Zeichnen auf den Bildschirm zu sehen und nicht auf das Tablett, daran mußte ich mich auch erst mal gewöhnen!

LG Christine
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Re: Digitales Malen oder ich werde euch ein wenig untreu. ...

Beitrag von MartinB. »

anke hat geschrieben: Do 16. Feb 2023, 08:29
MartinB. hat geschrieben: Do 16. Feb 2023, 08:24 Hallo ihr Zwei! Danke für den Zuspruch! Tatsächlich war ich mir nicht sicher, ob ein Gimp-Forum der richtige Ort ist, um über Krita zu schwärmen. Aber ich will ja niemanden auf "Abwege" bringen. Ich finde beide Programme großartig. Und sie haben eben unterschiedliche Kernkompetenzen.
In der GIMP-Werkstatt ist Platz für viele Themen. Auch für Krita. Dann sollten wir aber für dieses Programm einen eigenen Thread aufmachen.

Viele Grüße
Anke
Das hört sich gut an, Anke! Allerdings ist es ja bereits ein eigener Thread. Und ich hatte keinen Bereich außer Off-Topic gefunden, wo ich ihn hätte unterbringen können. Die Sparte "Digitales Malen" ist doch ausschließlich für die Tutorien gedacht und lässt keine neuen Themen zu.
Falls du den Faden irgendwo hin an eine bessere Stelle verschieben möchtest, gerne. Man könnte ihn dann eventuell auch auf "Digitales Malen: Gimp oder Krita" umbenennen, falls er aus dem Bereich Off-Topics rauskommt. Oder man lässt es wie es ist. Ich fände beides ganz in Ordnung. :)
MartinB.
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Re: Digitales Malen oder ich werde euch ein wenig untreu. ...

Beitrag von MartinB. »

Christine hat geschrieben: Do 16. Feb 2023, 08:56 Hallo zusammen,
ich habe nur ein kleines Grafiktablett, aber ich wollte ja eigentlich auch nur Smileys und ein bißchen Kleinkram malen. Bisher reicht mir die Größe auch noch. Unangenehm ist nur, daß man mit der Hand am Rand ´runterfällt´. Deshalb hat mir mein Mann ein Brettchen gebastelt, so daß ich jetzt eine größere Auflagefläche habe.
Bild
Und daran, beim Zeichnen auf den Bildschirm zu sehen und nicht auf das Tablett, daran mußte ich mich auch erst mal gewöhnen!

LG Christine
Hallo Christine,
da hast du gleichmal mehrere interessante Dinge angesprochen. :)

Mir war beim Malen der Blick auf den Bildschirm sofort ganz angenehm. Manche müssen sich daran gewöhnen. Aber normalerweise geht das ganz schnell. Und ich möchte tatsächlich lieber auf meinen großen Bildschirm schauen als auf ein Tablett. Beim Monitor habe ich sogar extra nochmal aufgerüstet. Das macht schon Spaß.

Was die Größe des Tabletts betrifft verstehe ich deine Entscheidung für das kleinere Format. Es kommt halt auch drauf an, was man damit tun möchte. Ich habe ich mich für eine mittlere Größe entschieden. Normalerweise entspricht die Zeichenfläche des Tabletts dem Bildschirm. Um also z. B. den Mauspfeil oder den digitalen Pinsel auf dem Monitor diagonal, von links unten nach rechts oben zu bewegen, muss man ihn passend auf der Zeichenfläche vom Tablett von links unten nach rechts oben bewegen. Ein zu kleines Tablett erschwert präzise Arbeit bei großen Formaten ein wenig. Zu große Tabletts werden von erfahrenen Praktikern oft als mühsam beschrieben. Einfach weil man relativ große Strecken abfahren muss. Ich habe mich für ein mittleres Tablettformat entschieden. Das scheint ein sehr guter Kompromiss zu sein. Mein Tablett ist vom Marktführer und heißt "Wacom Intuos Pro Medium Grafik-Tablett mit Bluetooth-Funktion". Es ist 21,5 x 32 Zentimeter groß, wobei die Zeichenfläche etwas kleiner ist. Man sieht es an den Markierungen auf der Abbildung. So bleibt noch Platz für die programmierbaren Funktionsknöpfe und die Handablage. Das Tablett hat aber auch nicht allzuviel Höhe. Also habe ich persönlich mit der "Hand am Rand" keine Probleme. Durch die Bluetooth-Koppelung an den Computer muss ich es nur zum Laden des Akkus verkabeln. Strom bekommt das Tablett bei mir in diesem Falle via USB-Kabel vom PC.
Wacom Intuos Pro Medium Grafik-Tablett mit Bluetooth-Funktion.png
Der Stift funkioniert ohne Batterien oder eigenen Akku und hat diese runde Ablage in die man ihn bei Malpausen senkrecht reinstecken kann.
Und die Maus bleibt auch bei eingeschaltenem Tablett einsatzbereit, falls man da mal schnell wechseln möchte.
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